Die wichtigsten Regeln für Leichte Sprache

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Die Zeit rennt. Ab Juni 2025 tritt ein Gesetz zur Barrierefreiheit für Produkte und Dienstleistungen in Deutschland in Kraft. Unternehmen sind dann zu einer barrierefreien Online Kommunikation verpflichtet. Inviqa führt regelmäßig Audits zur digitalen Barrierefreiheit durch. Auf unserer Online-Konferenz “CXcon - digitale Barrierefreiheit neu denken” Ende 2021 wurde eindrucksvoll klar: Ein entscheidender Aspekt hierbei ist der Einsatz von Leichter Sprache.

Wir stellen Ihnen die wichtigsten Regeln Leichter Sprache vor.

Spoiler alert: Texte, die in Leichter Sprache verfasst sind, werden nicht nur Betroffenen helfen - sondern jedem einzelnen User. Warum? Weil viele der Regeln für Leichte Sprache identisch sind mit den Prinzipien zum Onlinetexten. 

Für wen ist Leichte Sprache?

Das Konzept der Leichten Sprache wurde für die folgenden Zielgruppen entwickelt:

  • Hörgeschädigte
  • Menschen, für die Deutsch keine Muttersprache ist.
  • Menschen mit Lernschwierigkeiten

Die Regeln der Leichten SpracheDie Regeln sind wissenschaftlich erforscht. Ziel ist es, Texte für Leser verständlich zu formulieren. Und damit spricht die vereinfachte Sprache sprichwörtlich jeden an. 

Es gibt 3 Bereiche, in denen Sie besonders auf die Verwendung Leichter Sprache achten müssen:

  1. Wörter
  2. Zahlen und Zeichen
  3. Sätze und Texte

Wörter in der Leichten Sprache

Die folgenden Regeln sollten Sie bei der Wortwahl beachten:

  • Verzichten Sie auf lange Wörter. Schauen Sie, ob es nicht ein kürzeres Synonym gibt. Beispiel: Statt "entgegnen" funktioniert das einfache Wort "reden" besser.
  • Keine Abkürzungen verwenden. Das hilft zudem blinden Menschen, die sich Webseiten, PDFs und Mails durch einen Screenreader vorlesen lassen (nicht d.h., sondern “das heißt).
  • Viele - und vor allem aussagekräftige - Verben verwenden. Schlecht: "Das Gesetz ist eine Verbesserung". Besser: "Das Gesetz verbessert das Leben vieler Menschen".
  • Genetiv und Konjunktiv vermeiden. Damit umgehen Sie auch automatisch Schachtelsätze. (Schlecht: "Das Gesetz des Bundes", besser: "Das Gesetz vom Bund") / (Schlecht: "Das Gesetz könnte uns in Schwierigkeiten bringen", besser: "Das Gesetz bringt uns vielleicht in Schwierigkeiten").

Zahlen und Zeichen in der Leichten Sprache

Ein paar Dinge, gilt es bei Zahlen und Zeichen zu beachten:

  • Verwenden Sie keine römischen Zahlen. Auch für die bereits genannten Screenreader, die blinde Menschen einsetzen, stellt dies ein Hindernis dar.
  • Ziffern sind leichter als Worte.
  • Vermeiden Sie Sonderzeichen.

Sätze und Texte in der Leichten Sprache

Verständliche zu schreiben, ist eine echte Herausforderung. Sowohl der Aufbau des Textes als auch die Sätze müssen einer Logik folgen.

  • Es gilt: Pro Satz nur ein Gedanke.
  • Kurze Sätze: Mehr als ein Komma pro Satz? Dann schauen Sie, ob nicht 2 Sätze besser sind.
  • Sprechen Sie Leser persönlich an. Die direkte Anrede hilft beim Verständnis.
  • Absätze bilden: Gruppieren Sie thematisch das, was zusammengehört.
  • Heben Sie Dinge durch Fettungen hervor (unterstützt auch die Suchmaschinenoptimierung).

Noch ist Zeit, die eigenen digitalen Angebote zugänglich zu machen. Einige Unternehmen sind hierbei schon erfolgreich in der Umsetzung.

Sie wissen nicht, inwieweit Sie Ihre Texte überarbeiten oder komplett neu schreiben müssen? Und wie es mit den anderen Faktoren zur digitalen Barrierefreiheit steht, wie Bildkontraste im Design? Die Prüfung der Zugänglichkeit Ihrer Website erfordert eine Mischung aus automatisierten und von Menschen durchgeführten Verfahren. Unsere Berater wissen, wo Sie am besten anfangen. 

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