Worauf müssen Sie bei Software-Lösungen für B2B E-Commerce achten?
Ja, es stimmt. Im E-Commerce verschwimmen die Grenzen zwischen B2B und B2C immer mehr. Ein Grund: Kundenerwartungen werden aus dem privaten in das geschäftliche Kaufverhalten übertragen. Und doch: Auch wenn sich Ansprüche von Kunden ähneln, bleiben Unterschiede z.B. bei Kaufzyklen, Verkaufsprozessen, Vertrieb und Logistik. Und diese Unterschiede haben Auswirkungen bei der Wahl von B2B E-Commerce Plattformen. Welche speziellen Anforderungen zu beachten sind, zeigen wir Ihnen hier.
Nur mit der passenden B2B-Plattform werden Sie das Tempo mitgehen können.
Laut Research and Markets hatte der globale B2B-E-Commerce-Markt im Jahr 2021 einen Marktwert von 8.523,3 Mrd. USD. Es wird prognostiziert, dass sich dieser Wert in den kommenden 6 Jahren mehr als verdoppelt: Bis zum Jahr 2027 wird der Marktwert voraussichtlich bei 18.771,4 Mrd. USD liegen. Eine beachtliche Wachstumserwartung.
Vor dem Hintergrund der Pandemie ist diese Entwicklung und die daraus resultierenden Trends im B2B wenig überraschend. Nicht verwunderlich also, dass immer mehr B2B-Unternehmen in E-Commerce Lösungen investieren. Überhastete Entscheidungen sind jedoch gefährlich.
Was sollten Sie bei der Einführung einer B2B-Plattform beachten?
Das Grundprinzip ist einfach: Die Software für Ihr B2B E-Commerce Business muss komplexe Geschäftsbeziehungen abbilden können und flexibel genug sein, um stetig anpassbar zu sein - egal ob Sie wie unser Kunde Heidelberg mit Druckmaschinen handeln oder wie unser Kunde METRO das Geschäft mit Händlern neu konzipiert. Vereinfacht ausgedrückt: Während bei B2C Produkte und Preise für jeden Shopbesucher identisch sind, gibt es bei B2B oft verschiedene Kundengruppen, die unterschiedliche Produktkataloge, Preise und Konditionen erhalten. Ihr Baukasten muss jederzeit individuell mit verschiedenen Werkzeugen aufrüstbar sein.
Die typischen Anforderungen von B2B an Plattformen:
Bevor Sie sich mit der eigentlichen Plattform-Auswahl beschäftigen, müssen Sie Ihren ganz individuellen Anforderungskatalog erstellen. So können Sie bestehende Plattformen nach den entscheidenden Kriterien überprüfen oder bei der Wahl eines neuen Systems eine Art Checkliste zusammenstellen.
- Sie haben unterschiedliche Produkt-Kataloge für verschiedene Regionen, Länder oder Märkte. Sie müssen unterschiedliche Anforderungen wie Mehrwertsteuer, Logistik-Partner, Vertragspartner etc. berücksichtigen.
- Sie wollen Kunden eine individuelle Preisgestaltung anbieten (Rabatte, Staffelpreise etc.).
- Ein integriertes Kunden-Management bzw. Kunden-Portal mit hinterlegten Verträgen, individuellen Konditionen, Kontakten etc. ist essenziell. Ihre Kunden brauchen verschiedene Logins und unterschiedliche Freigabeprozessen und Rechten.
- Sie benötigen die Integration einer ERP Software, die neben der Produktionsplanung und Prozesssteuerung auch Informationen zur Finanz- und Buchhaltung, Einkauf und Logistik verarbeiten kann.
- Das System sollte über eine direkte Integration von B2B-Marketingprozessen verfügen (personalisierte Newsletter und E-Mail-Kommunikation etc.).
- Sie inszenieren Ihre (komplexen) Produkte/Dienstleistungen in mehreren Sprachen, über mehrere Kanäle und Märkten hinweg - samt Blog, Serviceseiten und Kundenforen.
- Ein vielschichtiger Prüfungsprozess bei der Registrierung der Kunden muss integriert sein: z.B. durch Prüfung der Umsatzsteuer ID oder der Kundennummer.
Dies sind erste Anregungen, um eine Anforderungsliste zu initiieren. Erweitern Sie die Punkte um Ihre ganz individuellen Forderungen!
Wie sieht es mit PIM im B2B E-Commerce aus?
Eine weitere Frage, die Sie sich im Zuge Ihres B2B E-Commerce Projekts stellen sollten, ist die nach einer PIM-Software (Product Information Management). Wann macht diese Lösung für einen B2B-Onlineshop Sinn?
Viele Shopsysteme verfügen über Produktdatenverwaltung. Da aber im B2B häufig sehr viel komplexere Produkte verkauft werden, reicht diese Funktionalität oft nicht aus. Daher ist es im B2B oft nötig, dass das E-Commerce-System gute Integrationsfähigkeiten zu einem PIM hat. PIM Systeme bieten oft die besseren Möglichkeiten für die Integration externer Daten (z.B. von Lieferanten-Produktdaten). Zudem arbeitet ein PIM-System on top eines ERPs: Der Fokus beim ERP liegt in der Produktion, Bestellung und Lieferung der Produkte und Leistungen. ERP Systeme können - im Gegensatz zu PIM - Eigenschaften, Beschreibungen, Bildmaterialien etc. kaum abbilden. Ein integriertes PIM-System wie das unseres Partners Akeneo ermöglicht die Abbildung komplexer Produktdaten und Beziehungen, z.B. Produktspezifikationen, Zeichnungen, Datenblätter mit hunderten Versionen pro Produkt etc. Im B2B E-Commerce spielen all diese Faktoren eine entscheidende Rolle.
Zusammenfassend kann gesagt werden: Der Erfolg Ihres B2B E-Commerce Projekts wird davon abhängen, ob Sie es als Chance begreifen, Geschäftsprozesse im Sinne Ihrer Kunden neu zu denken. Einfach nur den Staus Quo zu digitalisieren, wird nicht zu den gewünschten Umsätzen führen. Bei der Auswahl der richtigen B2B-Plattform ist die grundlegende Frage: Was erwarten Ihre Kunden zukünftig von Ihrem Unternehmen? Bei der Beantwortung können wir Ihnen helfen. Lassen Sie sich beraten, welche Lösung langfristig zu Ihrem Unternehmen und Geschäftsfeld passt. Wir haben uns in den vergangenen Jahrzehnten ein wertvolles Netzwerk an Technologie-Partnern aufgebaut. Zusammen können wir die für Ihr B2B E-Commerce Geschäft maßgeschneiderte Plattform-Lösung finden.