Prognosen zu digitalen Produkten 2024: Diese Entwicklungen erwartet das Inviqa-Team
Digitalexperten von Inviqa schildern in diesem Beitrag ihre Prognosen zu digitalen Produkten für 2024, darunter die rasante Entwicklung von Composable-Commerce-Lösungen, der Einsatz von autonom agierenden generativen KI-Agenten und zunehmender externer Druck, der dazu führt, dass immer mehr Marken PIM-Lösungen einführen.
Da sich die digitale Landschaft weiterhin in einem erstaunlichen Tempo verändert, haben wir mit mehreren unserer Inviqa-Digitalexperten darüber gesprochen, welche Entwicklungen sie bei digitalen Produkten 2024 erwarten. Ihre Prognosen können unseren Kunden helfen, der Zeit voraus zu sein.
KI wird Innovation beschleunigen und Kreativität freisetzen
Kaustav Bhattacharya, CTO von Inviqa, erwartet 2024 ein explosives Wachstum der generativen KI und hebt ihre Integration in digitale Plattformen und Dienste hervor. Er erklärt: „Generative KI-Agenten werden beginnen, mit anderen generativen KI-Agenten zu kommunizieren, um komplexe, mehrstufige Aufgaben zu automatisieren - im Gegensatz zu einfachen Anfrage- und Antwortinteraktionen. Zum Beispiel haben wir bereits gesehen, dass Open AI jeden mit einem ChatGPT-Konto in die Lage versetzt, seine eigenen GPTs auf der Grundlage einfacher, natürlicher Sprachaufforderungen zu erstellen. Diese Art von nutzergeneriertem GPT kann die Kreativität der Mitarbeiter freisetzen und das Innovationstempo in Unternehmen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß beschleunigen.“
Kaustav erwartet, dass die Leistungsfähigkeit autonomer generativer KI-Agenten einen bemerkenswerten, positiven Einfluss auf die Fähigkeit von Direct-to-Consumer-Marken haben wird: „Sie wird ermöglichen, viel proaktiver auf Markttrends zu reagieren, es wird nahezu Echtzeit-Wettbewerbsdaten in Bereichen wie dynamische Preisgestaltung, personalisierte digitale Erlebnisse und deutlich besseren Kundenservice geben.“
Treibende Kräfte für die Einführung solcher Tools, glaubt Kaustav, werden die großen Akteure in diesem Bereich wie OpenAI, Google, Meta und Microsoft sein, die „Unternehmen Sicherheit und Datenschutz auf Unternehmensniveau in Form der Einhaltung von Compliance-Frameworks wie ISO27001 und SOC2 sowie rechtlicher Unterstützung bieten“.
Ein Co-Pilot, der hilft, die Kundenbindung zu steigern
Alex Blaney, Creative Director von Inviqa, schließt sich Kaustavs Meinung an und bietet eine kreative Perspektive. Er vergleicht die transformative Wirkung von KI in der digitalen Sphäre mit einem „Gespenst in der Größe eines Molochs“, das in der Lage ist, unser Verständnis von digitaler Kreativität neu zu definieren. Er führt mit einem Vergleich aus der Filmwelt weiter aus: „Ich stelle mir KI gerne als ,C-3PO‘ und nicht als ,Terminator‘ vor, und deshalb werde ich diesen intelligenten, hilfreichen Roboterbegleiter zum Beispiel als Co-Piloten einsetzen, der die Routinearbeit erledigt, die hilft, das Markenerlebnis fördern und die Kundenbindung steigern. Was Marken ausmacht - die menschliche Nähe, ein gewisser Glanz und ein Hauch von Magie - bleibt weiterhin den Kreativen überlassen.“
Alex betont, dass KI Kundenbindung nicht aufbauen kann – sie kann sie lediglich verbessern. Denn diese Verbindung muss Substanz und Bedeutung haben und kann so nur von Menschen für Menschen geschaffen werden. „,Bedeutungsvoll‘ ist dabei das Schlüsselwort, das auch für die Vision von Havas steht und die wir nachdrücklich unterstützen. Ohne eine bedeutungsvolle Kundenbindung laufen Sie Gefahr, übersehen oder ignoriert zu werden.“ Alex hebt hier die Ergebnisse des Future of CX-Berichts der Inviqa-Muttergesellschaft Havas hervor: „Nur 40 % der Kunden weltweit glauben, dass eine Marke auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet ist. Die Tatsache, dass 94 % der Führungskräfte von Unternehmen das Gegenteil glauben, zeigt eine verblüffende Diskrepanz.“ Es gibt also den Bedarf und die Möglichkeiten, diese Lücke zu schließen: Mit der Weiterentwicklung von KI zum intelligenten Begleiter sieht Alex CX-Experten besser gerüstet, um diese Mission zu erfüllen.
Hohe Dynamik bei Composable-Commerce-Lösungen
Weitere Entwicklungen sieht Inviqa-CTO Kaustav Bhatacharya durch die bevorstehenden rasanten Veränderungen in der Welt der Composable-Commerce-Lösungen. Die Branche bewegt sich weg von traditionellen, monolithischen Martech-Lösungen und verfolgt nun einen flexibleren und integrierten Ansatz: „Sowohl große Suite-Anbieter als auch verschiedene neue Start-ups haben begonnen, eine Lösung für die Erstellung von E-Commerce-Erlebnissen anzubieten, die sich besser kombinieren lässt. Ermöglicht wird dies dadurch, dass Anbieter über APIs und Microservices ihre Lösungen zugänglich machen, was Marken die Flexibilität gibt, Best-of-Breed-Lösungen zu beschaffen und zu integrieren, um Geschäftswert zu schaffen und Innovationen voranzutreiben.“
Kaustav fügt hinzu, dass die Composability ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt. So ist Vorarbeit erforderlich, um unterschiedliche Lösungen miteinander zu integrieren. Aber auch das werden Fortschritte bei der Kombination von Technologien vereinfachen können.
„Sie können sich beispielsweise dafür entscheiden, eine Headless-Commerce-Plattform in einem Headless-Content-Management-System zu integrieren, und gemeinsam leiten Sie Kundendaten an eine erstklassige CRM-Plattform weiter, um die ausgehende Kundenkommunikation über mehrere Kanäle hinweg zu fördern. Die Verbindung dieser Lösungen erforderte früher viel Vorarbeit, aber in letzter Zeit ist eine neue Klasse von iPaaS-Lösungen für den Handel entstanden, wie zum Beispiel Patchworks und Alumio..“
„Diese Anbieter ermöglichen es Marken, schnell Konnektoren zwischen unterschiedlichen Plattformen herzustellen und Datenflüsse zwischen ihnen zu orchestrieren, indem sie Low-Code-Umgebungen nutzen. Wir sehen diese Art von Lösungen als echte Business Enabler, da sie Marken dabei helfen, komplexe Technologien schneller, besser und mit weniger technischen Schulden bereitzustellen.“
PIM wird das Rückgrat des modernen Einzelhandels
Abschließend weist Richard Jackson, Business Development Director bei Inviqa, auf den steigenden Bedarf an Produktinformationsmanagement-Lösungen (PIM) in Großbritannien und Deutschland hin. Er skizziert mehrere wichtige PIM-bezogene Trends für 2024, wie zum Beispiel einen Anstieg der Online-Produktsortimente, der von Einzelhändlern effiziente PIM-Systeme erfordert, um die wachsende Nachfrage der Verbraucher nach detaillierten und genauen Produktinformationen zu erfüllen.
Richard betont auch die steigende Nachfrage nach hochgradig personalisierten Einkaufserlebnissen. „Die Verbraucher erwarten zunehmend maßgeschneiderte Einkaufserlebnisse, und PIM-Systeme können Einzelhändlern dabei helfen, detaillierte Produktdaten mit Verhaltensdaten zu kombinieren, um personalisiertere, zeitnahe und relevantere Einkaufserlebnisse zu bieten.“
Darüber hinaus geht Richard davon aus, dass sich sowohl die Vertriebskanäle als auch der Markt erweitern werden. Das bedeutet, dass „mit dem zunehmenden Volumen und der Art der Kanäle, die für den Einkauf genutzt werden, Marken und Einzelhändler PIM-Systeme benötigen, um sicherzustellen, dass ihre Produktdaten für jeden Markt und Kanal, in dem sie tätig sind, optimiert sind. Außerdem müssen sie sich auf Marktwege vorbereiten, die bisher noch nicht eingeführt wurden, wie zum Beispiel die Sprachsuche.“
Richard glaubt, dass die globalen Lieferketten dauerhaft beeinträchtigt sein werden und verweist auf die aktuelle Krise am Roten Meer. Das erfordert unter anderem eine höhere Genauigkeit der Produktinformationen. „PIM-Systeme können Verkäufern helfen, sich schnell an Veränderungen in der Lieferkette anzupassen, indem sie Produktinformationen in Echtzeit aktualisieren“. Auch deshalb rechnet Richard damit, dass 2024 mehr Unternehmen PIM-Lösungen einführen werden.